Wie funktioniert die Corona-Datenspende?

Mit der Corona-Datenspende stellt Ihr uns Daten zur Verfügung, die dabei helfen können, die Ausbreitung des Coronavirus besser zu erfassen und zu verstehen. Die Daten werden durch Fitnessarmbänder und Smartwatches, auch Wearables genannt, gemessen und über die Corona-Datenspende-App zur Verfügung gestellt.

Diese Daten können Hinweise auf Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus liefern. Zusammen mit anderen Datenquellen, zum Beispiel den offiziellen Meldedaten, kann Eure Datenspende dazu beitragen ein genaueres Bild über die Verbreitung des Virus zu gewinnen.

Wie geht das?

Sensoren in Fitnessarmbändern und Smartwatches liefern zahlreiche Daten, die eine Erkennung von potenziellen COVID-19-Symptomen ermöglichen. Ein zentraler Parameter ist etwa der Puls, den die Fitnessarmbänder und Smartwatches am Handgelenk messen. Der Ruhepuls zum Beispiel gibt an, wie oft das Herz eines Menschen pro Minute in einer Ruhesituation schlägt.

Aus mehreren Messungen wird ein mittlerer Tageswert für den Ruhepuls ermittelt. Ist der Ruhepuls höher als gewöhnlich, kann Fieber vermutet werden – Fieber ist auch ein Symptom von COVID-19.

Da der Puls auch bei körperlicher Aktivität steigt, wird diese ebenfalls berücksichtigt. Die körperliche Aktivität wird von Bewegungssensoren des Wearables erfasst.

Über die Kombination von Bewegungssensoren und Pulserkennung kann auch die Schlafdauer und Schlafqualität bestimmt werden. Auch Veränderungen im Schlafverhalten werden zur Symptomerkennung herangezogen.

Diese Datenkomponenten werden zusammengefasst und wissenschaftlich ausgewertet.

Wer hat’s erfunden?

Die oben beschriebene Idee ist nicht neu.

In dem Artikel “Harnessing wearable device data to improve state-level real-time surveillance of influenza-like illness in the USA: a population-based study”, der im Januar 2020 in der renommierten Fachzeitschrift Lancet erschien, konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass mit Hilfe von Wearables “Fieber gemessen werden kann” und sich die Verbreitung der Grippe sehr genau beschreiben lässt.

Literatur

Dirk Brockmann
Dirk Brockmann
Professor

Head of Research on Complex Systems Group