Die Datenspende 2.0 ist da

Liebe Spender:innen,

nach mehreren Monaten der Vorbereitung ist sie endlich da: Die Corona-Datenspende 2.0, über die ihr ab heute an wissenschaftlichen Studien zu den Folgen der Corona-Pandemie teilnehmen könnt. In diesen bitten wir euch regelmäßig kurze Fragebögen zu konkreten Themen zu beantworten, natürlich freiwillig.

Die neue App steht ab sofort sowohl im Play Store von Google, im App Store von Apple, oder in der Huawei App Gallery zur Verfügung.

Durch das Update auf die Corona-Datenspende 2.0 wollen wir euch mehr Teilnahme ermöglichen, die Datenbasis auf der unsere wissenschaftliche Arbeit beruht verbessern, und eine Möglichkeit schaffen die bisherigen Ergebnisse zu evaluieren.

Unterstützt Wissenschaft, die ihr wichtig findet

Das Update schaltet zunächst zwei Studien in der App frei, im Hintergrund arbeiten wir bereits an weiteren. Wichtig ist, dass wir euch nur Studien anbieten werden in denen wir einen klaren Mehrwert sehen, und dass die Teilnahme immer absolut freiwillig bleibt.

Die erste Studie „Tests, Symptome und Lebenssituation” soll uns helfen, die Algorithmen des Fiebermonitors weiter zu verbessern, sowie mögliche Anzeichen von Long-Covid-Erkrankungen in den Daten zu entdecken. Teilnehmer:innen der Studie werden gebeten, in Fragebögen weitere Angaben zu soziodemographischen Merkmalen, dem Gesundheitszustand und -verhalten zu geben. Diese Daten helfen uns darüber hinaus zu verstehen, welche Bevölkerungsgruppen am Projekt der Datenspende teilnehmen – und welche vielleicht nicht. In der zweiten Studie „Erleben und Verhalten in der Pandemie” arbeiten wir mit den Wissenschaftler:innen der COSMO-Studie um Cornelia Betsch zusammen, um die individuelle Belastung und Risikowahrnehmung, sowie das individuelle Verhalten in der Pandemie zu verstehen.

Bessere Wissenschaft dank besserer Daten

Mit den Daten aus den Befragungen, zum Beispiel ob und wann ihr eine Covid-Erkrankung hattet, oder geimpft wurdet, können wir unsere Ergebnisse in zwei Richtungen verbessern.

Die erste ist die Evaluation und Verbesserung bisheriger Ergebnisse, zum Beispiel der Detektionen im Fiebermonitor. Für die Detektionen betrachten wir mit unserem Algorithmus jeweils die Vitaldaten Ruhepuls und Schrittzahl einer Person - und schätzen ob im betrachteten Zeitraum eine Covid-Erkrankung vorgelegen haben könnte. Mit eurer Hilfe können wir das Ergebnis dieser Schätzung mit dem Ergebnis der Befragung vergleichen - und direkt überprüfen wie gut unser Algorithmus arbeitet.

Zeitausschnitt von Ruhepuls- und Schrittzahl den unser Algorithmus mit “wahrscheinlich Fieber” markiert hat. Durch die Datenspende 2.0 können wir nun evaluieren ob dies stimmt, und den Algorithmus ggf. verbessern.

Die zweite Verbesserung durch die Datenspende 2.0 ist die Beantwortung neuer Fragestellungen. In einer der letzten Analysen haben wir uns die Schlafdauer in der Pandemie angesehen und herausgefunden, dass es hier einen Geschlechterunterschied gibt. Doch zu welchem Anteil ist dieser durch verschiedenes Erleben der Pandemie begründet? Oder völlig unabhängig der Pandemie immer vorhanden? In der zweiten Studie “Erleben und Verhalten” wollen wir diese und weitere Fragen beantworten. Die folgende Grafik zeigt die bundesweite Schlafdauer in Stunden nach Alter und Geschlecht. Wie sehr ist der Unterschied vielleicht durch das unterschiedliche Erleben der Pandemie von Männern und Frauen bedingt?

Wir hoffen, dass viele von euch uns mit der Datenspende 2.0 genauso gerne und engagiert unterstützen wie bisher - und dass wir zusammen einige alte und neue Fragen genauer beantworten können als zuvor.

Dirk Brockmann
Dirk Brockmann
Professor

Head of Research on Complex Systems Group